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Das schönste HObby der Welt

"Müsste man das Theaterspielen in einem Amateurtheater und auf einer großen Freilichtbühne beschreiben, so sage ich immer: Es ist das schönste Hobby der Welt."


Von Christian Faul. Ein Bericht in "Spiel & Bühne".

 

Durch eine einfache e-Mail bin ich 2012 zum Theater Donauwörth e.V. gestoßen. Und was soll ich sagen? Ich war vom ersten Moment an Feuer und Flamme. Vor einem Publikum zu stehen, deren Reaktionen zu genießen, die erste richtige Rolle zu spielen und zu verkörpern, Emotionen bei mir und im Publikum auszulösen, das alles hat in mir etwas aufblühen lassen, was nur schwer zu beschreiben ist.

 

Man merkt irgendwann selbst, dass einem beim Spielen auf der Bühne keine Grenzen gesetzt sind. Es ist möglich, alles und jeden zu verkörpern, jemand zu sein, der man nicht ist, eine Figur so lange auszufeilen, bis man für drei Stunden der Aufführung mit dem Charakter verschmilzt und die Rolle leben kann. Nach und nach beginnt man daran zu wachsen und sich selbst zu verbessern. Da ist es vollkommen egal, ob es nun eine Haupt- oder Nebenrolle ist.

 

Neben dem eigentlichen Schauspiel auf der Bühne bietet ein Amateurtheaterverein auch wahnsinnig viele Möglichkeiten, andere Dinge wie Singen, Tanzen oder auch den "Schuhplattler" so ganz nebenbei noch zu erlernen. Das ist es, was das Hobby so abwechslungsreich macht. Kein Stück, keine Rolle ist gleich.

 

Dabei fasziniert es mich jedes Mal neu, wie aus dem anfänglichen Textlesen, über die Proben hinweg, nach und nach ein fertiges Theaterstück entsteht. Beim Amateurtheater ist man in alle Vorbereitungen des Stückes mit eingebunden, vom Beschaffen der nötigen Requisiten und Kostüme bis zum Bühnenbau auf der Freilichtbühne. Man spürt den Teamgeist fast körperlich und unausgesprochen gibt jeder sein Bestes, egal in welcher Funktion, sei es in der Technik, der Maske, bei der Bühnenmalerie oder im Bühnenbau bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit. Es ist für mich faszinierend, was so ein motiviertes Team aus über 100 Menschen letztendlich leisten kann und ich bin stolz darauf, Teil davon zu sein.

 

Das Schönste am Amateurtheater ist allerdings dieses Gefühl der Geborgenheit in einer großen Gemeinschaft, dass einem die unterschiedlichsten Menschen begegnen, egal ob im Verein oder auf einem Workshop-Wochenende. Alle sind ein wenig "theaterverrückt", aber es ist jeder willkommen, egal welche Sprache er spricht oder welche Hautfarbe er hat. Die Herzlichkeit, mit welcher man ohne eine einzige Rückfrage aufgenommen wird und sofort mittendrin ist, statt nur dabei zu sein, hat selbst mich überrascht, als ich damals diese einfache e-Mail geschrieben hatte.

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