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Liebenswert-frecher Michel auf der Freilichtbühne

Das Kindertheater Donauwörth bezaubert mit Astrid Lindgrens Stück „Michel in der Suppenschüssel“ und einer insgesamt quirligen Truppe

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Ein Bericht der Augsburger Allgemeine.

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VON IRENE HÜLSERMANN

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Welches Kind und welcher Junggebliebene träumt nicht vom kleinen Dörfchen Lönneberga, wo die Welt noch in Ordnung scheint? Es müssen viele sein, denn bei der Premiere von „Michel in der Suppenschüssel“ auf der Donauwörther Freilichtbühne am Mangoldfelsen blieb kein Platz mehr frei.

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Und so empfing Christian Faul, Vorsitzender des Kinder- und Jugendtheaters Donauwörth nicht nur die jungen Zuschauer, sondern auch die jung gebliebenen Erwachsenen. Auch die Schirmherrin Christine Hofzumberge begrüßte das Publikum mit den Worten: „Wer kennt ihn nicht, den Michel aus Lönneberga“ und sprach Anerkennung und Dank an die jungen engagierten Schauspieler aus.

Schwedische Klänge in Donauwörth? „Kära barn och alla som har barnasinnet kvar! Jag hälsar er hjärtligt välkommen på vår Freilichtbühne Donauwörth till Astrid Lindgrens – Emil i Lönneberga,“ begrüßte Jürgen Lechner die Zuschauer und übersetzte sogleich: „Liebe Kinder und Junggebliebene. Herzlich willkommen auf der Freilichtbühne Donauwörth zu Astrid Lindgrens Michel aus Lönneberga.“

Als das bekannte Lied „Michel war ein Lausejunge aus ‘nem Dorf in Schweden…“ erklang, lauschten die vielen Kinder mit gespannter Vorfreude. Gleich darauf traten die Bühnenstrolche als Schweine, Schafe und Hühner verkleidet auf die Bühne, gefolgt von einer kostümierten Katze, in Begleitung der Krösa Maja (Stefanie Kuppelwieser) und Klein-Ida (Paulina Sewald).

Die Schüssel geht zu Bruch


Schon begann die Geschichte um Michel und seine Streiche. Eigentlich meint Michel (Lucca Schick) es ja immer nur gut, aber dennoch passieren ihm die unglaublichsten Dinge. Er will noch den letzten Rest der Suppe aus der Schüssel ausschlecken und schon steckt sein Kopf fest. Um das vier Kronen teure Gefäß nicht zu beschädigen, beschließen die Eltern zum Arzt zu gehen. Denn der Arztbesuch kostet nur drei Kronen, also eine Krone gespart. Beim Arzt angekommen widerfährt Michel dann das nächste Missgeschick. Er zerschlägt die Schüssel versehentlich am Schreibtisch. Die Eltern (Alwin Bruglachner und Martina Wittek) sind dennoch erleichtert, als sie vom Arzt erfahren, dass sie Glück hätten, denn eine Behandlung hätte fünf Kronen gekostet. Der Vater klebt die Schüssel zusammen und als Klein-Ida später wissen möchte, wie Michel das Malheur passiert ist, will er es ihr demonstrieren und somit hängt sein Kopf wieder fest. Einmal mehr landet der Lausbub zur Strafe im Schuppen, wo er sich die Zeit mit Schnitzarbeiten vertreibt.

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Die berühmte schwedische Schriftstellerin Astrid Lindgren hat sich für den Lausebengel allerhand einfallen lassen und das Jugendtheater Donauwörth setzte diese beliebte Geschichte hervorragend um. Die Jugendgruppe des Theatervereins zählt mittlerweile 70 Mitglieder. Gemeinsam suchen sie die Theaterstücke aus und tragen die gesamte Verantwortung für die Projekte. Außerdem sind sie für die Organisation und das Catering zuständig.

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Weiter im Theaterstück ging es nun Schlag auf Schlag. Da wurde zum Beispiel Klein-Ida von Michel an dem Fahnenmast hochgezogen, weil sie unbedingt Mariannelund sehen wollte. Michel möchte der Magd Lina (Lillie-Marie Specht) helfen den schmerzenden Zahn loszuwerden und kam dabei auf die aberwitzigsten Ideen. Aber am Ende schaffte er es mit der Hilfe seiner Schwester und dem Knecht Alfred (Renè Faußner), der großen Liebe von Lina.

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Der erforderliche Umbau der Bühne vom Hof Katthult in einen Jahrmarkt wurde spielerisch in den Ablauf des Stückes integriert. Etliche Schauspieler liefen mit Luftballons und Bändern an Stäben herum, um das Jahrmarkttreiben wunderbar darzustellen. Die kleinen Zuschauer erfreuten sich über große Seifenblasen, die über das Freilichttheater flogen.

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Ein Lied in schwedischer Sprache erklang, wunderbar vorgetragen von Bulte (Augustin Höpfner). Ausgerechnet Bulte wurde später im Markttreiben die Brieftasche gestohlen. Er war allerdings nicht der Einzige, auch der Jahrmarktattraktion ‚Frau mit Bart’ wurde die Geldbörse entwendet. Aber Michel schaffte es, den Dieb zu fassen, wodurch sein Vater sehr beeindruckt von ihm war. Mit lang anhaltenden und stehendem Applaus wurden die jungen talentierten Künstler für ihre Arbeit und das Engagement vom begeisterten Publikum belohnt.

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