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Eine Bühne nicht nur für „alte Hasen“

Das Theater erfreut sich in der Region großer Beliebtheit. Zahlreiche junge Menschen engagieren sich in Theatergruppen. Warum ist das so?

Ein Bericht der Augsburger Allgemeine.

Von Alexander Millauer

Würde Klaus Treml die Stille nicht durchbrechen, man könnte eine Stecknadel fallen hören. Doch Treml denkt wohl gar nicht daran, ruhig zu sein – und es stört auch keinen. Denn Treml ist der Regisseur des Theatervereins Mauren. Um ihn herum haben sich die elf Schauspieler im Halbrund auf der Bühne positioniert. Knapp zwei Wochen sind es an diesem Probentag noch bis zur ersten Aufführung ihres Stücks „Kohle, Moos und Mäuse“. Die erste Aufführung war bereits am vergangenen Samstag. Volle Konzentration fordert Regisseur Treml ein. „Bevor man vom Stammtisch auf die Bühne geht, geht jeder seine Szene drei Minuten im Kopf durch“, fordert Treml. Der Stammtisch, das sind die Stühle und Tische vor der Bühne. Hier lachen sie, tauschen sich über die vergangene Woche aus. Oben beginnt die andere Welt, die Welt des Theaters. Und die zieht auch in der Region viele junge Menschen an: Die jüngste Schauspielerin, die vor Kurzem erst zum Verein gestoßen ist, ist gerade mal 17 Jahre alt.

Das Vereinssterben scheint an den Theaterbühnen vorbeizuziehen. Klaus Benkhart, der stellvertretende Bezirksvorsitzende vom Verband Bayerischer Amateurtheater Bayern, sagt aber: „Wir wünschen uns schon noch mehr junge Leute.“ 36 Theatervereine aus dem Kreis Donau-Ries sind unter dem Dach des Verbands organisiert – sie profitieren von Vorteilen wie einem besonderen Versicherungsschutz oder deutlich vergünstigten Lehrgängen. 139 Bühnen sind in Schwaben unter dem Dach des Verbands organisiert. Der Verband schätzt, dass es etwa 200 junge Menschen unter 27 Jahren sind, die sich in Theatervereinen engagieren. Benkhart vermutet, dass besonders in ländlich geprägten Regionen die Theatervereine viel Zulauf erfahren. „Da ist das Freizeitangebot ja auch nicht so gestaffelt“ – und: Die Jugendlichen hätten die Möglichkeit, in andere Rollen zu schlüpfen, andere Charaktere auszuleben. Das fasziniere viele.

Dem Maurer Schauspieler Martin Eicher gefällt besonders das am Theater: „Man kommt aus dem Alltag raus.“ Auf der Bühne ist er aktuell ein Bauer. Die Geselligkeit, das sei der Grund, weswegen er Theater spielt. Vor 20 Jahren, als kleiner Bub, hat er begonnen in Mauren im Theater zu spielen – dort, wo er geboren und aufgewachsen ist. Das schwierigste für ihn: Den Text zu lernen. Haben die Schauspieler auf der Bühne aber mal einen Aussetzer, sind sie nicht auf sich alleine gestellt. Die Souffleusen greifen ihnen dann unter die Arme.

Auch das Theater Donauwörth zählt viele junge Menschen in seinen Reihen. 80 Menschen unter 27 Jahren sind es hier, teilt Christian Faul mit. Er ist der Jugendleiter des Theaters. „Es ist das schönste Hobby der Welt“, schwärmt Faul. Da es alles vereint – von Tanz, Gesang bis zum Schauspiel. Viele der jungen Menschen haben hier bei den Bühnenstrolchen begonnen. Zwölf Kinder zwischen sieben und 14 Jahren spielen hier unter der Anleitung von zwei Spielleiterinnen Theater. Schon fünf Jahre nach der Gründung des Vereins 1980 hat sich die kleine Gruppe gegründet. „Ab dem Alter, in dem sie lesen können, nehmen wir die Kinder auf“, erklärt Faul. Denn um die Texte zu lernen, müssten die natürlich erst gelesen werden. Ein anderer Grund, warum das Theater so beliebt ist, ist für Faul aber auch die Gemeinschaft. Wie in einer Familie agiere man im Theater, könne sich mit allen über alles austauschen. Das macht das Theater auch aus.

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